Geschichte / Ursprung der Türkisch Angora     ( TUA )

 

Die Türkisch Angora  verdankt ihren Namen der türkischen Hauptstadt Ankara, die früher den Namen Angora trug. 

 

Auszug aus Wikipedia:

Die ursprünglich aus der Türkei stammende Angorakatze ist laut Gen-Untersuchungen die älteste Langhaarrasse der Rassekatzen und somit auch die Urmutter aller Langhaarrassen. Diese orientalische Rasse hat einen natürlichen Ursprung, denn sie ist durch das mutierte Langhaar-Gen entstanden. Sie ist eine der ältesten Katzenrassen der Welt. Die Türkei ernannte sie sogar zur Nationalkatze. (Angora ist der alte Name von Ankara und der dazugehörigen damaligen Provinz, der heutigen Hauptstadt der Türkei). In ihrem Heimatland wird sie "Ankara kedisi" genannt.


Seit dem 15. Jahrhundert ist die Türkisch Angora in der Türkei als eigene  Rasse bekannt.

Sie war die erste Langhaarkatze, die nach Westeuropa kam.  Türkische Sultan des osmanischen Reiches sandten sie im 16. Jahrhundert als  Geschenk an die Höfe in England und Frankreich.

Als erste Langhaarkatze  überhaupt in Westeuropa war ihr der Erfolg sicher.

Könige, wie etwa Ludwig XV.,  waren Bewunderer dieser weißen Katzen mit den geheimnisvollen Augen und gaben  sie als wertvolles Geschenk an Fürsten weiter.


Im 18. Jahrhundert war sie  Statussymbol an den europäischen Höfen. Zahlreiche Gemälde dieser Zeit  dokumentieren diese Art von Luxusgeschenken. Prinzessin Victoria von Schleswig-Holstein war Besitzerin einer solchen weißen Katze.

Zu etwa der  gleichen Zeit brachte der französische Naturforscher Nicolas-Claude Fabri de Peiresc einige dieser Katzen aus der Türkei mit nach Frankreich. Ebenfalls  gelangte sie mit italienischen Seefahrern nach Europa.
Im 18. Jahrhundert kam die Rasse in Mode und wurde zum Liebling des Adels. Am  Hof der französischen Könige war sie allgegenwärtig. Louis XV., Louis XVI.,  Kardinal Richelieu und Marie Antoinette waren Besitzer dieser damals sehr  beliebten und berühmten Katzen.

In einem Buch des französischen Naturforschers  Georges-Louis Leclerc de Buffon wurde diese Katzenrasse bereits im Jahre 1756  erwähnt und bildlich dargestellt.

 

Der Adel verehrte diese edle, langhaarige und  anmutige Katzenrasse, da zu dieser Zeit in Europa nur die einheimischen,  kurzhaarigen Rassen verbreitet waren. Sie wurde hoch geschätzt und es wurden  sehr hohe Preise für die Beschaffung bezahlt.


Seitdem ist viel Zeit vergangen.

Mit dem Auftauchen der Perserkatze  verblasste der Stern der Angora. In den 60er Jahren ging der Bestand  reinrassiger Türkisch Angoras selbst in ihrem Heimatland, der Türkei, auf ein  bedrohliches Maß zurück. Einige wenige Exemplare wurden dort in den Zoos von  Ankara und Istanbul gehalten, um den Fortbestand dieser Rasse zu gewährleisten.  In der Türkei gilt die Türkisch Angora Katzen heute als Nationalkatze und wird  unter anderem in den Zoos von Ankara und Izmir gezüchtet. Dort gelten allein die  weißen Katzen als edel.


In den 1950er Jahren importierten erste amerikanische Züchter sogar ein  Angorapärchen aus der Türkei, um die heute wieder immer beliebter werdende Rasse  weiter züchten zu können. Im Jahr 1954 kam die erste Türkisch Angora in die USA.  1973 hat die US-amerikanische Katzenzucht-Organisation CFA die weiße Varietät  anerkannt, die farbigen Tiere 1978. In den 70er Jahren kamen die ersten Türkisch  Angora aus den USA und der Türkei nach Deutschland. Hauptsächlich aber basierte  die Zucht allgemein auf Türkei-Importen.


Es gelang 1954 der Amerikanerin Lyn Pierce (Kenlyn Cattery), eine Katze mit  dem Namen Pucette Michelle (weibl. odd-eyed white) aus dem Istanbuler Tiergarten  nach Amerika zu importieren. Mit dieser Katze wurde allerdings nicht gezüchtet,  da es hieß, dass wirklich reinrassige Tiere nur in der Gegend von Ankara zu  finden sind, und von dort wurden dann in den 1960er Jahren die ersten Türkisch  Angora nach USA und Kanada importiert. Viel später wurden dann auch Zookatzen  aus dem Istanbuler Zoo akzeptiert, da dieser Zuchtstock ebenfalls aus  Ankara-Zoo-Katzen bestand.


Von Kenan Taspinar (Taspinar Cattery) wurde 1962 ein weißes Kätzchen mit  unterschiedlicher Augenfarbe von einem privaten Türkisch Angora Züchter aus  Ankara importiert. Diese türkischen Züchter waren mit in das Ankara Zoo Programm  eingebunden, so dass auch diese Tiere wieder in Relation zueinander standen.  1968 importierte Herr Taspinar fünf weitere Türkisch Angora Katzen, darunter  auch „Duman“, ein black-silver-tabby Kater. 1970 überließ er seinen gesamten  Zuchtstock Gisela Stoschek (Tai-Phoon Cattery).
1963 wurde von Colonel und Walter Grant ein Pärchen weißer Türkisch Angora registriert. Diese beiden gingen namentlich in die Geschichte der Türkisch  Angora ein. Ihre Namen waren „Yildiz“ und „Yildizcek“, sie wurden ein Jahr zuvor  im Ankara Zoo geboren.

 

Die ersten Nachkommen dieser beiden Katzen verkauften die  Grants ausschließlich kastriert, weil sie sicherstellen wollten, dass ihre  gezüchteten Katzen nur mit Ankarazookatzen bzw. deren reinen Nachkommen verpaart  werden. Um einen Zuchtstamm aufzubauen, importierten die Grants 1966 ein  weiteres Paar Katzen aus dem Ankara Zoo. Auf den Nachkommen dieser Katzen bauten  einige Züchter Jahre später ihren Grundstock auf.
Fast zeitgleich, nämlich im Jahre 1964, importierten Herr Leinbach und seine  Ehefrau ein Pärchen weißer Angoras aus dem Ankara Zoo nach Amerika. Ihre Namen  waren „Sam Oglum“ und „Aliya’s Snowball“. Die Leinbachs arbeiteten eng mit Lee  Thornton (Thornton Cattery in CFA, Thornton Desert Cattery in den anderen  Katzenvereinen) zusammen, die ihnen half, diese Tiere zu registrieren. 1965  bekam Thornton noch ein weiteres weißes odd-eyed Türkisch Angora Mädchen mit dem  Namen „Belkizar“, welches wenig später mit einem Kater mit dem Namen „Sam of  Mountain Home“ verpaart wurde. Die Nachkommen dieser Verpaarung bildeten  zusammen mit einigen Grant- und den Leinbach-Katzen den Grundstock der Thornton  Cattery.


Eine Katze aus diesen Zoos zu bekommen, war zum damaligen Zeitpunkt mit sehr  großen Schwierigkeiten verbunden. Aber auch in Deutschland und den Niederlanden  wurden in den frühen 1970er Jahren Katzen aus den Zoos importiert.

Eine nicht  unerhebliche Rolle dabei spielte der Zoologe Michael Reimann (Tha Makhuas  Cattery) und Nadija Mardak (Cattery Ueskuedarsaray) in Deutschland. Reimann  gelang es in den 1970er Jahren, ein Pärchen aus der Türkei zu importieren. Diese  Tiere trugen den Namen Türkiye-Ithal's (Türkei-Import). Die daraus gezüchteten  Tiere des Herrn Reimanns tragen den Namen „Tha Makkuas“.
Die TUA, wie die Türkisch Angora nach internationalen Rassesatandards genannt  wird, ist genetisch verwandt mit der Vankatze (Türkisch Van). Auf den ersten  Blick ähneln sich diese Rassen ein wenig. Die Vankatze ist jedoch größer und  schwimmt sogar gerne im Wasser.

 

Zufällig entdeckten 1955 zwei englische  Fotografinnen in Südostanatolien Katzen mit seidenweichen, halblangen Fell, die  am Kopf und Schwanz rote (auburn) Zeichnung aufwiesen. Diese Rasse, die man erst  für eine Art der Türkisch Angora hielt, war eben die Türkisch Van Katze. Diese  wurden im Gegensatz zur Türkisch Angora nur von Privatleuten gehalten. Als  Geschenk erhielten die Fotografinnen einen Kater und eine Katze, die sie mit nach England nahmen. Als vier Jahre später nochmals Vankatzen importiert wurden,  konnte die planmäßige Zucht in England beginnen. Ohne Erlaubnis der türkischen  Behörden durfte keine Türkisch Van ausgeführt werden.
Auch Heute ist es noch so das ohne Behördliche Genehmigung keine TUA aus der Türkei ausgeführt werden darf.
Der Stamm der heutigen europäischen Angorazucht setzt sich aus den, in den  USA gezüchteten Katzen sowie Importkatzen aus der Türkei zusammen. Die Türkische Angora ist eine der ältesten Katzenrassen.
 
Leider gehört die elegante Familienbezogene und robuste Türkisch Angora auch heute noch zu einer der seltenen Katzenrassen und ist eher unbekannt.

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© Christiane Streif